Werden Kredite in Österreich zu leichtfertig vergeben? Geht es nach anerkannten Finanzexperten kann die Antwort nur ein klares „Ja“ sein.
In der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ wird beispielsweise behauptet, die Banken in Österreich würden sich sogar gegen gesetzlich vorgeschriebene Bonitätsprüfungen wehren. Die Experten verstehen das nicht. Denn kann der Kredit nicht zurückgezahlt werden, so fleht die Bank dem Staat um Hilfe an. Der Gerichtsvollzieher soll dann zur Tat schreiten.
Zumindest setzen die österreichischen Kreditinstitute bei der Kreditvergabe schon strengere Massstäbe als noch vor ein paar Jahren. Grund dafür ist der, dass zuviele Kredite von den Konsumenten nicht mehr zurückgezahlt werden konnten. Die Banken haben diese Kredite einfach zu optimistisch vergeben.
39 Personen gehen in Österreich täglich in den Privatkonkurs. Banken, Versicherungen, oder Mobilfunkbetreiber sind fast immer unter den Gläubigern zu finden.
Andere europäische Länder gehen mit dem Problem ganz anders um. In der Schweiz werden die Banken vom Staat dazu verpflichtet bei der Kreditvergabe strenge Massstäbe anzusetzen. Tun sie das nicht, so kann die Bank dafür haftbar gemacht werden. Sie muss dann für den Schaden selber aufkommen. Der Staat steht in so einem Fall nicht helfend bei der Seite.
Im Schnitt ist der österreichische Schuldner um die 40 Jahre alt, männlich, und mit 46.000 Euro verschuldet.