Viele Dinge haben zwei Seiten, eine gute und eine schlechte. Wie immer allerdings werden die positiven Eigenschaften zuerst genannt. In dieser Hinsicht geht es um das Zinsniveau von Krediten.
Wie die S-Bausparkasse bekannt gibt, wird ab dem kommenden Jahr ein maßgeblicher Anstieg an Kreditvergaben erwartet, die mit einer niedrigen Verzinsung versehen sind. So jedenfalls prognostiziert der Vorstandsdirektor und Obmann des Sparkassen-Landesverbandes Tirol, Harald Wanke. Was das Zinsniveau anbelangt, stützt er sich auf die ergänzende Aussage von Josef Schmidinger, dem Generaldirektor der S-Bausparkassen.
Nun allerdings kommt der „Wermutstropfen“. Die Liquiditätsverordnung, welche sich derzeit noch in der Begutachtung befindet, könnte Schuld daran sein, dass Kreditnehmer auch bei gleichbleibenden Zinsen im Endeffekt doch viel tiefer in die Tasche greifen müssen, um die 0,3 bis 0,4 Prozent wieder wettzumachen, welche die Banken beanspruchen, um die kurzfristige Liquidität für die Kredite aufzubauen.
Wanke lenkt diesbezüglich ein, dass nicht auszuschließen sei, dass die zurzeit diskutierte Bankenabgabe eventuell tatsächlich teure Kredite hervorrufen könnte.
Gerade in den Immobilienanlagen sind die Kreditvergaben rückläufiger. Die Mischung der Anlageform, so debattiert Schmidinger, könnte sich daher besser bezahlt machen. Gedankenvoll stellte er allerdings fest, dass die Österreicher nicht mehr so bauwillig sind wie vor zwei oder drei Jahren noch. Er spricht von einer „Blase“ – die zu platzen droht, wenn der Wohnungsbau nicht mehr boomt.