Was ist „Flexån“? Damit sind die flexiblen Kredite gemeint, die in Dänemark derzeit Grund für heftige Debatten sind. Außerhalb der Regierung ist die politische Mehrheit dagegen, dass „Flexån“ so hoch angepriesen wird. Finanzexperten von „Berlingske Business“ und ATP sind der Meinung, dass ein eventueller Zinsanstieg für das solide fiskalische System gefährlich werden könnte.
Sofern die Zinsen steigen sollten, wird sich höchstwahrscheinlich Panik breitmachen in Hinsicht auf die Realkredite, welche dann wohl enorme Verluste einstecken müssen. Dies wiederum – hier windet sich die Schraube ohne Ende – könnte dann die Käufer der Anleihen maßlos aufregen und somit schnellen die Zinsen letztendlich in die Höhe.
Lars Rohde, Miterfinder des „Flexån“ und ehemaliger Direktor der Realkredit Danmark ist der Meinung, dass es wesentlich sinnvoller sei, niedrigere Kreditgrenzen für flexible Kredite und zinsvariable Darlehen in Dänemark anzustreben, damit das System möglichst solide bleibt.
Derzeit werden in Dänemark zwei von drei Immobilien mit zinsvariablen Krediten finanziert. Die Kreditgrenze der flexiblen Kredite liegt momentan noch bei 80 Prozent des Immobilienpreises. Lars Rohde unterbreitet jedoch den Vorschlag, die Grenze der Kredite nach unten abzusenken – auf 60 Prozent des Immobilienpreises. Dieser Gedanke wird teilweise positiv aufgenommen.
Ole Sohn – der finanzpolitische Sprecher der Volkssozialisten – betont, dass die vielen zinsvariablen Kredite Anlass für Zinsschwankungen geben. Henrik Sass Larsen hingegen würde lieber das Augenmerk auf die Kreditbewilligungsverfahren richten, damit die Dänen nicht mehr so einfach an einen Kredit herankommen können.
Normalerweise heißt es so schön: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Doch diesbezüglich sind nun einmal mehr als drei Personen an der Debatte beteiligt. Wirtschaftsminister Brian Mikkelsen hofft indessen, dass der Realkredit an sich, das ganze Problem lösen könnte. Entspannt meinte er daher, zunächst den Weg voranzuschreiten, um zu sehen, wie weit dieser führt und dann wäre immer noch genügend Zeit, weitere Maßnahmen in Angriff zu nehmen.
Während die Dänen über den „Flexlån“ diskutieren, sorgen in Österreich die kriminellen Kredit-Geschäfte der Causa Hypo für Schlagzeilen.