Kredite an russische Firmen werden durchleuchtet

Ist da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen? Die Osteuropabank steht unter Verdacht der Bestechung und Geldwäsche. Eindeutige Beweise konnten noch keine gefunden werden, doch wurde die Direktorin sowie vier weitere Mitarbeiter wegen der Verdächte entlassen. Die Projekte der Bank der letzten Jahre werden nun eingehend untersucht, doch ist man bis jetzt noch auf keine eindeutigen Hinweise gestoßen.

Offiziell trägt sie den Namen European Bank for Reconstruction and Development, EBRD, und wird seitens der russischen Medien beschuldigt, Kredite erschlichen zu haben und Summen zurückverlangt zu haben, von denen niemals die Rede gewesen sein kann. Die Direktorin mischte sich immer wieder gerne persönlich in Kreditentscheidungen ein, normalerweise werden Einzelentscheidungen jedoch lediglich genehmigt oder zurückgewiesen.

Zusätzlich zur bankinternen Überprüfung laufen Ermittlungen zwischen London und Moskau. Neben den Korruptionsvorwürfen ist auch von Geldwäsche die Rede. Die ehemalige Direktorin soll sich fleißig in Immobilien-Investments in Russland und Großbritannien betätigt haben, wobei das eventuell nicht mit ausschließlich legalen Mitteln zugegangen sein dürfte. Auch ihren Status als Diplomatin ist sie losgeworden – das ist bisher in der Geschichte der EBRD nur ein einziges Mal passiert.

In Russland wartet man nun auf den Ausgang der Untersuchungen und eine mögliche Anklage. Das Bankinstitut hat eine Menge mehr als nur sein Ansehen zu verlieren, denn schließlich ist Russland mit mehr als 2 Milliarden Euro pro Jahr der größte Kreditnehmer.