In Finnland hat sich an der Haltung der Rechtspartei nichts geändert. Die sind nach wie vor gegen das Hilfspaket für Portugal. Auch den Euro als Gemeinschaftswährung hat man mehr oder weniger abgeschrieben. Dass ein Land, das selbst ökonomisch auf sicheren Beinen dasteht, nicht für die Fehler der schwächeren Länder aufkommen möchte, ist einerseits verständlich, andererseits ist es einer der Grundpfeiler einer Gemeinschaft, dass man einander zur Hand geht. Außerdem ist es eine Union – die Auswirkungen der schlechten Wirtschaftslage eines Landes bekommen alle zu spüren.
So auch die Gemeinschaftswährung. Kaum kommt die negative Einstellung eines Mitgliedslandes zum Hilfspaket ans Tageslicht, wandert der Eurokurs bereits nach unten. Dies war allen voran unmittelbar nach den Wahlen in Finnland zu spüren, als die sogenannten „Wahren Finnen“ drittgrößte Partei im Parlament wurde.
Die finnischen Rechten sind nicht über das Hilfspaket an Portugal erfreut, stimmen aber einer Zinssenkung für Griechenland und Irland, die beide bereits Hilfskredite erhalten haben, grundsätzlich zu. Die Sozialdemokraten und Konservativen sind einer Hilfe für Portugal gegenüber mittlerweile besser eingestellt und stimmen dem Paket zu. Zusammen mit der Zentrumspartei bedeutet dies eine Mehrheit.
Zu Beginn waren auch die Sozialdemokraten skeptisch den Hilfskrediten gegenüber gewesen. Durch diese Einigung dürfte Finnland beim Treffen der EU-Minister dem Rettungspaket zustimmen. Dies ist auf alle Fälle notwenig für das Zustandekommen der finanziellen Hilfe für Portugal. Eine der Voraussetzungen von Finnlands Seite dafür ist allerdings, dass sich private Gläubiger mehr an Portugal und dessen Rettung beteiligen bzw. das Land zuerst mit öffentlichem Eigentum einen Teil seiner Schulden begleicht.
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