Zinsfreier Kredit für Bildung als Reinfall in Namibia

Um ihren Kindern die bestmögliche Bildung zur gewährleisten, setzte sich eine Handvoll Eltern im namibischen Swakopmund für eine Privatschule ein. Finanziert wurde das Projekt durch die Vergabe von zinsfreien Krediten der Eltern an die Schule. Zusätzlich mussten von den Eltern monatlich üppige Schulgelder bezahlt werden. Dafür wurde von den Betreibern ein hohes Niveau an Bildung versprochen, und ein Unterricht in deutscher Muttersprache. Da zusätzlich die Werbetrommel gerührt wurde, war das Geld rasch aufgetrieben, und der Schulbetrieb konnte starten.

Bereits nach wenigen Jahren ist die Schule explosionsartig gewachsen. Trotzdem sind die Schulgelder immer weiter gestiegen. Auch die Summe des Darlehens erreichte nie erwartete Höhen. Die Betreiber der Schule waren zufrieden. Doch die Eltern, welche die Gründung der Schule überhaupt ermöglicht hatten? Ihre Erwartungen wurden nicht erfüllt. Der Unterricht erfolgt nicht in deutscher Sprache, und das Niveau entspricht nicht den versprochenen Erwartungen.

Die Eltern fühlten sich nun belogen und abgezockt. Immer mehr nahmen ihre Kinder von der Schule. Auch mit der Rückzahlung des zinsfreien Kredites gab es Probleme. Das sollte nach Meinung der Schule erst am Ende der Unterstufe zurückgezahlt werden. Auch wenn das Kind längst nicht mehr in die Schule geht. Darüberhinaus wurde von der Treuhand entschieden dass das Ende der Unterstufe die 10. Klasse sein soll. Nicht wie üblich die 7. Klasse. „Kann man daraus schließen, dass die Klasse 10 dieser Schule dasselbe Niveau hat wie Klasse 7 an einer anderen Schule?“, schimpft eine betroffene Mutter.

Der Traum der Privatschule dürfte für die Eltern der ersten Stunde nun endgültig ausgeträumt sein. Fast alle die damals bei der Gründung dabei waren und diese überhaupt möglich gemacht hatten, nahmen ihre Kinder bereits von der Schule. Kommentar der Schule: „Wir brauchen euch ohnehin nicht mehr.“

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