Die neuen Spar- und Steuerpläne der österreichischen Regierung werden stark kritisiert. Die Banken sind ziemlich empört, denn die geplante Besteuerung von Aktiengewinnen trifft keinesfalls die, die ohnehin schon genügend Kapital haben. Wie Mathias Bauer, Raiffeisen Capital Management Chef erklärt, ist von den Besteuerungen der Aktiengewinne der Mittelstand betroffen. Das sind zahlreiche Österreicher, welche Monat für Monat kleinere Beträge in einen Investmentfonds einzahlen, um für die Zukunft ein finanzielles Depot zu haben.
Zukünftig müssten 25 Prozent Steuer für die Kursgewinne des Fonds gezahlt werden, wenn beispielsweise ein Fremdwährungskredit am Ende der Laufzeit mit den Gewinnen eines Fonds beglichen wird. Somit verschmälert sich der Gewinn. Wie Mathias Bauer meint, müssten die Kreditnehmer – um das alles auszugleichen – ihren Kredit entweder länger bezahlen oder aber monatlich mehr bezahlen bzw. riskantere Investitionen eingehen.
Doch Bauer ist ebenso wenig mit den zu erwartenden hohen Kosten einverstanden. Kompliziert ist dieses Gesetz ebenso noch. Einerseits sollen die Gewinne der Fonds jährlich versteuert werden, andererseits müssen die Kunden beim Verkauf der Fonds auch noch Steuern zahlen. Überdies sollen dann jedoch auch die Steuern, welche der Fonds bereits während der Jahre bezahlt hat, gegengerechnet werde. Was sich so verzwickt anhört, ist darüber hinaus auch noch teuer.
Nicht nur Mathias Bauer warnt diesbezüglich, auch Anlegervertreter Wilhelm Rasinger gibt zu bedenken, dass die Zusatzkosten der Banken zum größten Teil von den Kunden getragen werden. Das deutsche Modell ist wesentlich simpler und an diesem sollte sich Österreich orientieren, um Kosten zu senken, sind die Banker sich einig.
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